Brandenburg

An den Havelseen nahe Potsdam liegt die Brandenburger Modellregion. Die vielfältige Landschaft ist geprägt von Wasser und Landwirtschaft, besonders dem Obstanbau. Im ersten Projektjahr haben sich hier bereits zwei KOMBIs gegründet, die Kooperativen „Grubener Kulturlandschaft“ und „Glindower Platte“.

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Zwei Männer bauen einen Schutzzaun auf.
Moorschonende Stauhaltung

Moorschonende Stauhaltung

Feldvogelinseln

Feldvogelinseln

Kiebitzschutz

Kiebitzschutz

Dauerkulturbeweidung

Dauerkulturbeweidung

Unsere Landwirt:innen

Name

Ulfried Zinnow

Alter

79

Beruf

Landwirt in der Modellregion Brandenburg

KOMBI

Grubener Kulturlandschaft

Klar sind die Flächen wertvoll und müssen auch ein gewisses Honorar abwerfen. Da muss der Staat unterstützend wirken, dass wir an die Natur angepasst wirtschaften können.

Name

Roland von Schmeling

Alter

-

Beruf

Bio-Landwirt in Werder (Havel)

KOMBI

Glindower Platte

Name

Lasse Brandt

Alter

31

Beruf

Bio-Landwirt in Werder (Havel)

KOMBI

Glindower Platte

Sie sind Landwirt:in in der Modellregion und interessieren sich für KOMBI? Melden Sie sich bei unseren Ansprechpartner:innen vor Ort.

Brandenburg

Fläche: rund 30.000 km²

Landschaft: Brandenburg ist geprägt von tausenden Seen, Flusstälern mit Wiesen und Auen, und Wäldern. Ein Drittel der gesamten Landesfläche sind Nationale Naturlandschaften, darunter ein Nationalpark, drei Biosphärenreservate und elf Naturparks.

Landwirtschaft: Brandenburgs Landwirt:innen bewirtschaften 1,3 Millionen Hektar Fläche mit einer bundesweit weit überdurchschnittlichen Betriebsgröße von 242 Hektar. Auf 40 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen wird Ackerbau betrieben, auf 36 Prozent Futterbau.

Kooperativer Agrarnaturschutz: Als eines von drei Bundesländern hat Brandenburg kooperative Maßnahmen für den Schutz von Klima und Biodiversität in die Regelförderung aufgenommen. Dafür müssen sich mindestens drei Einzelbetriebe zusammenschließen und gemeinsam Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen umsetzen.

Modellregion Brandenburg

In der Modellregion befinden sich 2 KOMBIs:

  • Grubener Kulturlandschaft (östliche Markierung)
  • Glindower Platte (westliche Markierung)

Grubener Kulturlandschaft

In der KOMBI „Grubener Kulturlandschaft“ haben sich 7 Betriebe zusammengeschlossen.

Die abwechslungsreiche Grundmoränen-Landschaft in Grube ist mit ihren Niedermoorgebieten ein Eldorado für Bodenbrüter.

Hauptmaßnahmen:

  • Moorschonende Stauhaltung
  • Feldvogelinseln
  • Kiebitzschutz

Moorschonende Stauhaltung

In den Niedermoorgebieten in Nattwerder und im Schlangenbruch wollen die Landwirt:innen und Naturschutzerxpert:innen im Feuchtgrünland das Staumanagement für hohe Wasserstände anpassen.

Die Trockenlegungen für die Bewirtschaftung zerstört wichtige CO2-Speicher und lässt die Brut- und Nahrungshabitate vieler spezialisierter Arten, wie den Kiebitz, verschwinden. Durch die moorschonende Stauhaltung sollen die Flächen wiedervernässt werden. Absprachen und Zusammenarbeit zwischen den Betrieben sind dafür besonders wichtig, da das Wasser nicht an den Schlaggrenzen Halt macht.

Feldvogelinseln

Als Brut-, Nahrungs- und Rückzugsflächen für Feldvögel legen die Brandenburger KOMBIs Feldvogelinseln an.

Diese Brachflächen inmitten der Ackerbauflächen werden von der Brutzeit bis zur Ernte der angrenzenden Hauptfrucht nicht bewirtschaftet, nicht gedüngt oder mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Besonders Bodenbrüter wie der Kiebitz oder die Feldlerche profitieren von diesen Flächen.

Kiebitzschutz

Der Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024 – und stark gefährdet. Um den Bestand des Feldvogels zu stärken, errichtet die KOMBI gemeinsam mit der Ornithologengruppe des NABU Ortsverbandes Potsdam und Landwirt Ulfried Zinnow in Grube während der Brutzeit mobile Kiebitzschutzzäune. Die Zäune wie auch das Zubehör werden vom Naturschutzfonds Brandenburg finanziert. Die derzeit 2.700 Meter Zaun halten Räuber wie Fuchs oder Waschbär von den Nahrungs- und Brutflächen der Kiebitze in Nattwerder und im Schlangenbruch fern.

Glindower Platte

Die Landwirt:innen von 5 Betrieben haben die KOMBI „Glindower Platte“ mit einer Gesamtfläche von 175 ha gegründet.

Die Glindower Platte erhebt sich westlich von Werder (Havel) und ist Erosion besonders ausgesetzt. Auf den Flächen wird – wie für die Region typisch – vorrangig Obst angebaut. Daneben prägt der Maisanbau das Landschaftsbild.

Hauptmaßnahmen:

  • Beweidung von Dauerkulturen (Agroforst)
  • Energiereicher Hanfmix

Beweidung von Dauerkulturen

Zwischen den alten Obstbäumen auf den KOMBI-Flächen der Glindower Platte weiden Schafe.

So sollen die Obst- und Altplantagen gepflegt werden und als Ökosysteme erhalten bleiben. Die Tiere sorgen für eine natürliche Mahd und Düngung, die Flächen sind attraktiv für Insekten – und Vögel. Langfristig wollen die Landwirt:innen mit den Naturschutzexpert:innen auch Altplantagen in Agroforst verwandeln.

Energiereicher Hanfmix

Auf den sandigen Erhebungen der Glindower Platte wird die KOMBI Blühstreifen mit hochwachsendem Hanf und anderen Pflanzen anbauen.

Die sollen Erosion vermindern und bieten auch vielfältigen Lebensraum und Nahrung für Kleintiere, Vögel und Insekten. Der Hanfmix ist außerdem eine an Trockenheit angepasste Alternative zu Monokulturen aus Mais, der für Biogas genutzt wird.

Feuchtwiese im Niedermoor, umzäunt zur Feldvogelinsel

Umzäunte Feldvogelinsel in Grube.

Drei Heuballen auf einem Niedermoor.

Niedermoorgebiet in Grube.

KOMBI-Mitarbeiter:innen auf einem Niedermoor in Grube.

Austausch der Projektpartner:innen.

Großaufnahme von Schafen auf einer Streuobstwiese.

Schafe beweiden die Altplantagen der KOMBI "Glindower Platte".

Bild einer Apfel-Altplantage auf der Glindower Platte nahe Potsdam.

Altplantagen sollen in Agroforste umgewandelt und so gepflegt werden.

Großes Bild des Teufelsabbiss

Teufelsabbiss ist wertvoller Nektarlieferant für viele Schmetterlingsarten und gedeiht auf Moor-Magerwiesen.

Ansprechpartnerin in der Modellregionen

Die KOMBIs in der Modellregion Brandenburg werden durch den Landschaftspflegeverein Potsdamer Kulturlandschaft e.V. koordiniert. Der Verein stimmt die Agrarnaturschutzmaßnahmen mit den Betrieben ab, bündelt die Anträge zu einem gemeinsamen, setzt die Maßnahmen mit den Landwirt:innen um, übernimmt das Monitoring und wickelt die Förderung ab. Die Mitarbeitenden begleiten die Betriebe über den gesamten Prozess. Sie haben Fragen zur Modellregion Brandenburg oder wollen dort Teil einer KOMBI werden? Wenden Sie sich gern an unsere Ansprechpartnerin vor Ort.

Kontakt in Brandenburg

Dr. Olivia Kummel

Projektleiterin

Landschaftspflegeverband Potsdamer Kulturlandschaft e.V.

Portrait von Dr. Olivia Kummel