Das KOMBI-Projekt
Die Vielfalt unserer Ökosysteme sichert unsere Lebensgrundlage. Darum müssen wir das Nutzen und Schützen der Agrarflächen, die Interessen von Landwirtschaft und Naturschutz zusammenbringen. Dafür erprobt das Projekt „KOMBI“ einen in Deutschland neuen Ansatz: den überbetrieblichen Agrarnaturschutz. KOMBI steht für „Kollektive Modelle zur Förderung der Biodiversität“.
Überbetrieblicher Agrarnaturschutz: Gut für die Natur, gut für die Betriebe
Statt einzelne Maßnahmen in ihren Betrieben umzusetzen, schließen sich Landwirt:innen mit Naturschutzberater:innen einer Region als KOMBI zusammen. Als solche planen, entwickeln und beantragen sie gemeinsam Agrarnaturschutzmaßnahmen. Durch den überbetrieblichen KOMBI-Ansatz sollen Agrarnaturschutz und Agrarförderung effektiver und effizienter werden – zum Nutzen von Natur und Landwirtschaft.
Aus der Summe der Flächen und Maßnahmen in einer KOMBI erwächst das Naturschutzpotential des kooperativen Ansatzes: Indem die Agrarnaturschutzmaßnahmen miteinander verbunden und auf die Landschaft abgestimmt sind, können Naturschutzziele besser erreicht werden. Ob Grünland, Streuobstwiese, Ackerflur oder Weinberg: Die KOMBIs haben die Voraussetzungen und den Schutzbedarf ihrer Landschaft im Blick.
Zugleich kann sich mit der gemeinsamen Antragstellung der bürokratische Aufwand für die einzelnen Landwirt:innen verringern. Auch das Risiko bei der Umsetzung der Maßnahmen wird von der Gemeinschaft geschultert. Das schafft mehr Zuverlässigkeit und Flexibilität und macht Umweltschutz als landwirtschaftlichen Betriebszweig attraktiv. Die Abstimmung in der KOMBI macht es außerdem möglich, besser auf die landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen eingehen zu können, etwa Mähzeitpunkte, Arbeitsspitzen oder schlicht aufs Wetter.
Vorteile von KOMBI
Effektiverer Naturschutz in der Landwirtschaft
Weniger Verwaltungsaufwand für Betriebe & Behörden
Weniger Sanktionsrisiko für Landwirt:innen
Austausch und Wissenstransfer zwischen den Landwirt:innen
Gute, dauerhafte Beratung
Mitgestaltung und Zusammenarbeit in der Region
Agrarförderung effizient gestalten
Mit den Erkenntnissen aus Praxis und Wissenschaft will KOMBI ein Modell für den überbetrieblichen Agrarnaturschutz in Deutschland entwickeln. Die Fördermöglichkeiten von EU und Ländern sollen so effizient und effektiv für den Erhalt der biologischen Vielfalt und unserer Ökosysteme eingesetzt werden. Der bürokratische Aufwand und das Sanktionsrisiko für die teilnehmenden Betriebe soll sich durch die gemeinsame Antragsstellung und Umsetzung idealerweise verringern.
Wissenschaft trifft Praxis
So vielfältig die Akteure und Ziele im Agrarnaturschutz sind, so umfassend ist die wissenschaftliche Begleitung von KOMBI. Drei Forschungseinrichtungen führen über die Projektlaufzeit von 6 Jahren die agrarökologische, agrarökonomische und sozioökonomische Begleitforschung durch: Die Justus-Liebig-Universität Gießen, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF e.V.).
Die KOMBI-Modellregionen
KOMBI ist in vier deutschen Modellregionen aktiv. Dank der Vielfalt der Landschaften und ihrer Nutzung, aber auch der Förder- und Verwaltungsstrukturen können wir den überbetrieblichen Ansatz umfassend testen. Wir arbeiten gemeinsame Voraussetzungen und Wirkmechanismen heraus und entwickeln Lösungen für regionale Herausforderungen.
Auf den Unterseiten erfahren Sie mehr über die Modellregionen in Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen und Sachsen und ihre Agrarumweltschutzmaßnahmen:
Sie sind Landwirt:in oder Winzer:in in einer unserer Modellregionen und interessieren sich für KOMBI? Klicken Sie auf die Modellregionen in Ihrer Nähe für weitere Informationen und den Kontakt unserer Projektmanager:innen vor Ort.
Aktuelle Beiträge und Termine
Mit KOMBI unterwegs in den Niederlanden: Gemeinsam einfach machen!
Mit Vertreter:innen aus der Verwaltung, der Wissenschaft und unseren Modellregionen widmete sich KOMBI zwei Tage lang intensiv kooperativen Lösungen im Agrarnaturschutz.
Feldtag Moorschonende Bewirtschaftung und Beweidung von Dauerkulturen
Beim zweiten Feldtag in der Modellregion Brandenburg standen die angepasste Nutzung der Niedermoor- und Obstanbaugebiete.
Feldtag zur Förderung der Biodiversität an Gewässern
Beim ersten Feldtag in der sächsischen Modellregion stand der Biotopverbund im Zentrum.