Sachsen

Die Modellregion in Sachsen befindet sich in der Vorgebirgslandschaft der Sächsischen Schweiz und des Osterzgebirges. Fließ- und Stillgewässer, Wiesen, Weiden, Streuobstbestände und Kopfweiden sind charakteristisch für die strukturreiche Region. Es werden fast alle Kulturen angebaut. Besonders der Grünlandsektor mit Viehhaltung ist für die Landwirtschaft hier typisch.

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Gepflegter Teich vor einem Rapsfeld
Pufferstreifen an Gewässern

Pufferstreifen an Gewässern

Kleingewässer entwickeln

Kleingewässer entwickeln

Erosionsschutz

Erosionsschutz

Artenreiches Grünland

Artenreiches Grünland

Unsere Landwirt:innen

Name

Wilhelm Stange

Alter

25

Beruf

Landwirt in der Modellregion Sachsen

KOMBI

Sächsische Schweiz

Wir brauchen eine klare Vorstellung, was wir für den Naturschutz erreichen wollen. Nicht nur eine Idee, die im Raum ist, sondern ganz konkrete Maßnahmen über die Flächen hinweg. Das machen wir bei KOMBI über das landschaftsbezogene Fachkonzept.

Sie sind Landwirt:in in der Modellregion und interessieren sich für KOMBI? Melden Sie sich bei unseren Ansprechpartner:innen vor Ort.

Sachsen

Fläche: rund 18.420 km²

Landschaft: Vom Flachland im Norden bis zum Mittelgebirgskamm im Erzgebirge – Sachsen ist reich an vielfältigen Landschaften. Insgesamt 2.500 Quadratkilometer des Landes sind Teil der Nationalen Naturlandschaften, wie der Nationalpark Sächsische Schweiz. Der Anteil streng geschützter Naturschutzflächen liegt derzeit bei 3,6 Prozent.

Landwirtschaft: Sachsens Landwirt:innen bewirtschaften 897.200 Hektar Fläche mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von 138 Hektar. Auf 78 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen wird Ackerbau betrieben.

Kooperativer Agrarnaturschutz: In Sachsen können Agrarnaturschutzmaßnahmen bisher nur für den Einzelbetrieb beantragt werden. In der KOMBI-Modellregion erarbeiten die Landwirt:innen und der Landschaftspflegeverband ein betriebsübergreifendes Fachkonzept. Das stimmt die Einzelmaßnahmen räumlich und zeitlich aufeinander ab, passend und zielgenau für die Landschaft.

Modellregion Sachsen

In der Modellregion befinden sich 2 KOMBIs:

  • Hügel- und Bergland Sächsische Schweiz (östliche Markierung)
  • Osterzgebirge und Erzgebirgsvorland (westliche Markierung)

Hügel- und Bergland Sächsische Schweiz

Typisch für die Gemeinden Lohmen, Hohnstein, Stolpen und Dürrröhrsdorf-Dittersbach sind die kleinen Fließgewässer und Teiche, die heute nur noch selten zur Fischzucht dienen.

An den Ortsgrenzen finden sich großflächige Ackerschläge auf den Verwitterungsböden des Elbsandsteins. Die Landschaft ist durchsetzt von kleinen Waldstücken und angrenzenden Wiesen. Die Flächen werden überwiegend von größeren Agrarbetrieben bewirtschaftet (500 - 2000 ha), aber auch von kleineren Betrieben im Nebenerwerb.

Hauptmaßnahmen:

  • Einrichten von Pufferstreifen an Gewässern und Wandermöglichkeiten für Amphibien
  • Entwickeln naturnaher Kleingewässer durch Ufergestaltung und Sanierung
  • Erosionsschutzmaßnahmen an Gewässern und in der Landschaft

Osterzgebirge und Erzgebirgsvorland

Die Gemeinden Dippoldiswalde, Glashütte, Kreischa, Rabenau und Bannewitz sind eingebettet in reich strukturierte, hügelige bis bergige Landschaften.

Zahlreiche Kopfweiden begleiten kleine Fließgewässer und Teiche. Auf den Hangflächen und in den Tälern dominieren Grünlandwirtschaft und Weidevieh. Die Flächen werden überwiegend durch größere Agrarbetriebe bewirtschaftet (250 - 5000 ha). Aber auch kleinere Nebenerwerbslandwirte und Hobbyviehhalter haben hier Flächen.

Hauptmaßnahmen:

  • Erosionsschutz durch Pflege und Pflanzung von Ufergehölzen
  • Erhalt artenreichen Grünlands

Pufferstreifen an Gewässern

Puffersysteme an Gewässern dämpfen Stoffeinträge und Abflussmengen.

Davon profitieren die im und am Gewässer lebenden Organismen. Diese Gewässerrandstreifen im Acker- oder Grünland können vielfältig gestaltet werden: ein- oder mehrjährige Blühflächen, mehrjährige Begrünungen, Dauerbrachen, Altgrasstreifen oder Sukzessionsstreifen. Dank des kooperativen Ansatzes können Gewässerläufe dabei als Gesamtes betrachtet werden.

Kleingewässer naturnah entwickeln

Zahlreiche Teiche und Weiher im Landkreis sind wertvolle Trittsteine in der Agrarlandschaft, verbunden durch Bäche und Gräben.

Die heute oft noch vorhandenen Uferverbauungen haben ausgedient. Bei der Sanierung entstehen an Teichen Flachufer mit Wasservegetation. Laichmulden und Abflussmulden halten das Wasser in der Landschaft. Naturnahe Fließgewässer werden durch Anpflanzung gebietsheimischer Baum- und Straucharten wie Weiden oder Erlen in ihrem Bett gehalten. Die Pflege der Uferränder mit Holznutzung ist eine lukrative Winterarbeit für viele Betriebe.

Erosionsschutz

Immer öfter tragen Starkniederschläge den Boden des Ackerlandes ab.

Hecken, Baumreihen und begrünte Abflussbahnen schützen vor Erosion und halten das Wasser dort, wo es dringend benötigt wird. Von den zusätzlichen Strukturen in der Landschaft profitieren Insekten, Vögel und Fledermäuse. Auch Amphibien finden dort Rückzugsräume.

Erhalt artenreichen Grünlands

Artenreiches Grünland, insbesondere Nasswiesenbereiche und Hochstaudenfluren gehen verloren. Dabei sind gerade diese Biotope Rückzugsräume für Amphibien, Wiesenbrüter und seltenen Arten wie den Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Die Mahd mit angepasster Technik oder die Beweidung durch Schafe stellt die Betriebe vor eine Herausforderung. Kooperative Ansätze machen es möglich, dass die richtige Technik zum Einsatz kommt und genügend Hände bei den Naturschutzaufgaben anpacken können.

Ein unsanierter Weiher mit Rapsfeld im Hintergrund

Unsanierte Weiher in Ackerlandschaften sind ein Schwerpunkt in Sachsen.

Menschen an einem Weiher in Sanierung, Baumreihen im Hintergrund

Das KOMBI-Team besichtigt einen sanierten Teich nahe Dippoldiswalde.

Menschengruppe auf einer Wiese

Im Osterzgebirge sollen Bitopverbünde zwischen den landwirtschaftlichen Flächen geschaffen werden.

Feldweg zwischen Getreidefeldern und Feldbaum im Hintergrund

Die Kulturlandschaft in der Region Sächsische Schweiz.

Abgeerntetes Feld in Abendstimmung mit Bergausläufern im Hintergrund

Die Hügel- und Berglandschaft des Osterzgebirges.

Gespräch zwischen Landwirt, KOMBI-Mitarbeiter Ralf Koppitz und Projektleiterin Julia Vogel an einem Teich.

Enge Abstimmung und Ausstausch sind die Grundlage für den kooperativen Ansatz von KOMBI.

Ansprechpartner in der Modellregionen

Der Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut KOMBI in der Modellregion Sachsen. Die Mitarbeit:innen stimmen die Maßnahmen mit den Landwirten ab, entwickeln ein überbetriebliches Konzept und unterstützen bei der Umsetzung der Naturschutzvorhaben. Sie haben Fragen zur Modellregion Sachsen oder wollen dort ein Teil einer KOMBI werden? Wenden Sie sich gern an unseren Ansprechpartner vor Ort.

Kontakt in Sachsen

Ralf Koppitz

Projektmitarbeiter

Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge e.V.

Portrait von Ralf Koppitz