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Aktualisiert am 04.06.2025
Voneinander zu lernen ist beim kooperativen Agrarnaturschutz essenziell. Das gilt nicht nur im Austausch zwischen Betrieben und Naturschutzexpert:innen, mit Verwaltung und Wissenschaft. Besonders wertvoll sind die Erfahrungen, die bestehende Kooperativen machen – sei es in den Niederlanden oder in Deutschland. So durften vom 21.-22.5.2025 Exkursionsteilnehmende aus Verwaltung, Wissenschaft und Praxis in Sachsen-Anhalt und Brandenburg die kooperative Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen (AUKM) erleben. Auch ein Team des KOMBI-Projektes war vor Ort.
Am ersten Tag stellten Betriebe in der Magdeburger Börde unter anderem ihre Erbsenfenster und Feldlerchenstreifen vor. Diese werden dort gemeinsam mit der Kulturlandstiftung bereits seit mehreren Jahren in der Kooperative angelegt. Im Austausch mit den Gästen lag das Augenmerk besonders auf der vereinfachten Bürokratie durch gebündelte Anträge und dem geringeren Sanktionsrisiko, welches die Betriebe in der Kooperative besser streuen können. Für den Artenschutz habe der kooperative Ansatz in der Börde den Vorteil, dass größere und vor allem geeignete Flächen für die Maßnahmen eingebracht werden, erläuterten die Kooperativenvertreter in Sachsen-Anhalt. So können sie konkrete, auf die Region angepasste Ziele verfolgen – wie den Schutz von Lerche, Hamster und Rotmilan.
Auch am zweiten Tag ging es für die Teilnehmenden in der Brandenburger Modellregion des KOMBI-Projektes praktisch weiter. Die Landwirte der Kooperative „Grubener Kulturlandschaft und Glindower Platte“ zeigten die Maßnahmen, welche dieses Jahr auf den Kooperativenflächen umgesetzt werden: moorschonende Stauhaltung, Wiesenbrüterschutz, Feldvogelinseln in Blühflächen und das blühende Vorgewende. Daneben war die Förderung der AUKM ein wichtiges Thema. Irene Kirchner, Vertreterin des Ministeriums für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz (MLEUV), gab Einblick in deren Beantragung in Brandenburg. Zugleich hatten die Landwirte Gelegenheit, auch die Herausforderungen der Anträge, besonders durch formale Vorgaben zu einzelnen Maßnahmen, zu beleuchten. Die Betriebe hoben außerdem die zentrale Rolle des Kooperativen-Managements als lösungsorientierter Ansprechpartner für alle Belange der Landwirte hervor. Für KOMBI übernimmt der Landschaftspflegeverband Potsdamer Kulturlandschaft diese Schlüsselfunktion in der Brandenburger Modellregion.
Die Exkursion wurde vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) organisiert.