Olaf Scholz und Hanka Mittelstädt würdigen kooperativen Ansatz

Pressemitteilung

Olaf Scholz und Hanka Mittelstädt würdigen kooperativen Ansatz

Aktualisiert am 07.10.2025

Werder a. d. Havel, 07.10.2025: Brandenburg zeigt, wie Landwirtschaft, Naturschutz und Verwaltung gemeinsam Lösungen für die Zukunft entwickeln können. Bei einer Exkursion zu einer Kooperative für Agrarnaturschutz informierten sich heute Olaf Scholz, Mitglied des Deutschen Bundestages und Bundeskanzler a.D., und die Brandenburger Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt über den innovativen Ansatz.  

Das Besondere: Landwirtschaftliche Betriebe schließen sich zusammen und setzen Natur- und Klimaschutzmaßnahmen über ihre Betriebsgrenzen hinweg um. Dabei werden sie intensiv vom Naturschutz, zum Beispiel durch regionale Landschaftspflegeverbände, begleitet.

Kooperativer Agrarnaturschutz ist ein Gewinn für alle – er fördert die Natur, stärkt die Betriebe und entlastet unsere Verwaltung. Hier in der Mittelmark übernehmen Landwirtinnen und Landwirte effektiv Verantwortung für Klima, Wasser und Boden. Sie sind gutes Vorbild, wie der Schulterschluss zwischen Landwirtschaft und Schutz der Biodiversität auf bundesweiter Ebene gelingen kann. Das ist ein Weg, den wir weiter gehen können für die Sicherung unserer Lebensgrundlagen“, erklärte Olaf Scholz. 

Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt betonte: „Mit der Förderung kooperativer Maßnahmen machen wir überbetrieblichen Naturschutz institutionell möglich. Brandenburg ist damit bundesweit Vorreiter. Die Landwirte und der Landschaftspflegeverband hier zeigen, wie wir im Dialog, mit Engagement und Vertrauen unsere gemeinsamen Ziele für Biodiversität und Klimaschutz erreichen. Damit möchten wir auch anderen Regionen Mut machen.“

Die Exkursion führte zunächst auf eine Niedermoorfläche bei Plessow. Dort verbinden Landwirte  durch moorschonende Stauhaltung und die Haltung von Wasserbüffeln den Erhalt nasser Flächen mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung. Im Weinberg Swillus lernten die Gäste anschließend eine weitere Maßnahme kennen: die Schafe des Partnerbetriebs beweiden die Rebflächen der Familie Swillus und sichern so Lebensräume für seltene Arten. Beide Maßnahmen werden durch den Flächenverbund und die Zusammenarbeit in der Kooperative erst sinnvoll möglich.

Die Kooperative nahe Werder ist eine von acht in Brandenburg und Modellregion des im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten Projektes KOMBI, das die Umsetzung überbetrieblicher Ansätze deutschlandweit erprobt. Im direkten Austausch berichteten die beteiligten Landwirte, wie sie von der Zusammenarbeit profitieren: sie können voneinander lernen, bürokratische und finanzielle Lasten teilen und praxisnahe Maßnahmen entwickeln.

„Die Zusammenarbeit funktioniert, weil alle an einem Tisch sitzen – vom Betrieb bis zur Verwaltung. Das schafft Vertrauen und macht den Erfolg möglich. Zugleich bauen wir mit den Kooperativen bürokratischen Druck auf die Landwirtschaft ab, ohne beim Natur- und Klimaschutz Abstriche zu machen. Darum ist es wichtig, dass solche Lösungen in Politik und Förderung gestärkt werden“, ergänzte Julia Vogel, Leiterin des KOMBI-Projekts.

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